E-Bikes erfreuen sich bei immer mehr Menschen das ganze Jahr über großer Beliebtheit – sei es für den Arbeitsweg, lange Fahrradtouren oder auch den täglichen Einkauf. Doch wenn die Temperaturen im Herbst und Winter sinken und Kälte, Nässe und Eis die Straßen beeinflussen, stehen viele E-Bike-Fahrer vor der Frage, wie sie ihr Zweirad auch in den kühleren Monaten sicher nutzen können. Besonders der Akku und die Sicherheit bei schwierigen Witterungsbedingungen spielen hierbei eine zentrale Rolle. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie Ihr E-Bike auch bei Kälte und Nässe optimal nutzen und den Akku schonen können. Damit Sie das ganze Jahr über den Fahrspaß und den Komfort Ihres Zweirads genießen können.
Der Akku ist das Herzstück Ihres E-Bikes und besonders empfindlich gegenüber Kälte. Sinkende Temperaturen können die Kapazität und Leistung des Akkus negativ beeinflussen. Aus diesem Grund sollten Sie auf einige Dinge achten, um die Lebensdauer des Akkus zu maximieren und auch in der kalten Jahreszeit immer unbeschwert mit Ihrem E-Bike fahren zu können.
Lithium-Ionen-Akkus, die in den meisten E-Bikes verbaut sind, reagieren empfindlich auf niedrige Temperaturen. Bei Temperaturen unter 10 °C kann die Leistungsfähigkeit des Akkus spürbar nachlassen und bei Frost (unter 0 °C) kann es zu einer deutlichen Reduzierung der Reichweite kommen. Bei extrem kalten Bedingungen sollten Sie deswegen darauf vorbereitet sein, dass Ihr E-Bike möglicherweise nur noch 50–70 % der üblichen Reichweite erreicht. Um diese Einschränkungen zu minimieren, empfiehlt es sich, den Akku so lange wie möglich bei Zimmertemperatur aufzubewahren. Lagern Sie den Akku bzw. das E-Bike am besten drinnen bzw. setzen Sie ihn erst kurz vor Fahrtantritt ein. Dies verhindert, dass der Akku unnötig auskühlt und sorgt für eine bessere Leistung während der Fahrt.
Auch beim Laden des Akkus gilt im Herbst und Winter besondere Vorsicht. Vermeiden Sie es, den Akku bei Minustemperaturen aufzuladen, da dies zu dauerhaften Schäden führen kann. Laden Sie den Akku idealerweise bei Zimmertemperatur auf, nachdem er sich an die Innentemperatur angepasst hat. Die Ladezeiten können bei niedrigen Temperaturen länger sein, also sollten Sie genug Zeit einplanen, bevor Sie das E-Bike wieder nutzen wollen.
Ein nützliches Zubehör für E-Bike-Fahrer im Winter sind spezielle Akku-Schutzhüllen. Diese isolierenden Hüllen schützen den Akku vor Kälte und tragen dazu bei, dass die Betriebstemperatur länger erhalten bleibt. Die Hüllen bestehen meist aus Neopren oder anderen isolierenden Materialien und sind einfach anzubringen. Gerade bei längeren Fahrten im Winter können solche Hüllen helfen, die Reichweite Ihres E-Bikes zu verlängern.
Der Herbst und Winter bringen teils schwierige Fahrbedingungen mit sich und Regen, Schnee, Glätte und frühere Dunkelheit erfordern besondere Vorsicht. Eine angepasste Fahrweise und die richtige Ausrüstung sind aus diesem Grund unerlässlich, damit Sie immer sicher unterwegs sind.
Wie beim Auto können spezielle Winterreifen auch für das E-Bike von Vorteil sein. E-Bike-Winterreifen verfügen über ein gröberes Profil und bieten auf nassen, rutschigen und vereisten Straßen besseren Halt. Außerdem gibt es Reifen mit Spikes, die Ihnen auf vereisten Wegen zusätzliche Sicherheit geben können. Achten Sie immer darauf, dass Ihre Reifen genügend Grip haben und der Luftdruck korrekt eingestellt ist, um die Bodenhaftung zu maximieren.
Im Herbst werden die Tage kürzer und viele E-Bike-Fahrer sind gezwungen, in der Dunkelheit oder bei schlechter Sicht unterwegs zu sein. Um sicher durch den Verkehr zu kommen, sollten Sie besonders auf Ihre Sichtbarkeit im Dunkeln achten. Eine gute Beleuchtung ist Pflicht. Sorgen Sie dafür, dass sowohl das Vorderlicht als auch das Rücklicht Ihres E-Bikes einwandfrei funktionieren und ausreichend hell sind. Blinkende Lichter sind in vielen Ländern nicht erlaubt, stattdessen sollten Sie auf gleichmäßiges Licht setzen. Zusätzlich können reflektierende Elemente an der Kleidung, am Helm oder an den Speichen Ihres E-Bikes dabei helfen, dass Sie sich für andere Verkehrsteilnehmer besser sichtbar machen. Auch reflektierende Streifen an den Reifen oder eine reflektierende Weste erhöhen die Sicherheit mit dem E-Bike im Dunkeln erheblich.
Nasse und rutschige Straßen erfordern ein besonders vorsichtiges Fahrverhalten. Vermeiden Sie deswegen abrupte Bremsmanöver und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen an. Die Bremswege verlängern sich bei Nässe, weswegen Sie immer ausreichend Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern halten sollten. Hydraulische Scheibenbremsen bieten auch bei Regen und Schlamm eine zuverlässige Bremsleistung und sind daher für E-Bikes besonders empfehlenswert. Sollten Sie mechanische Bremsen verwenden, überprüfen Sie regelmäßig deren Zustand und sorgen Sie dafür, dass sie gut greifen.
Die Witterungsbedingungen im Herbst und Winter beanspruchen Ihr E-Bike stärker als im Sommer. Um die Lebensdauer Ihres E-Bikes zu verlängern und es in einem guten Zustand zu halten, ist eine regelmäßige Pflege deswegen unerlässlich. Nach Fahrten im Regen oder auf matschigen Wegen sollten Sie Ihr E-Bike regelmäßig reinigen, um Schlamm, Salz und Feuchtigkeit zu entfernen. Diese können auf Dauer zu Rost und anderen Schäden führen. Verwenden Sie ein weiches Tuch oder einen Schwamm und vermeiden Sie den Einsatz eines Hochdruckreinigers, da Wasser in die empfindlichen elektronischen Teile eindringen könnte. Achten Sie besonders auf die Kette und andere bewegliche Teile. Diese sollten regelmäßig gereinigt und geschmiert werden. Streusalz, das im Winter auf den Straßen verwendet wird, kann ebenfalls schädlich für das E-Bike sein. Es fördert Korrosion und kann den Rahmen sowie die elektronischen Teile beschädigen. Entfernen Sie deswegen das Salz nach jeder Fahrt gründlich, um den Rahmen und die empfindlichen Teile zu schützen.